Pünktlich zum Sommeranfang am 21. Juni 2022 hatte IMMOCOM zum Hanse Immobilientag 2022 geladen und freute sich, ungefähr 100 Gäste zur Premiere des Netzwerkevents für den hohen Norden in den Lübecker media docks begrüßen zu dürfen.
Hanse Immobilientag 2022: Das Auftaktpanel
Den inhaltlichen Teil unseres Netzwerkevents eröffnete das Panel „Kühle Brise, heißer Investmentmarkt: Norddeutschland auf dem Prüfstand“. Unter der Moderation von Dr. Ulrich Nagel, Inhaber UNA Immobilien PR, legten folgende Podiumsteilnehmer ihre Ansichten zur Attraktivität des Nordens für Investoren und Kapitalanleger dar:

- Andreas Breitner, Direktor Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen e.V.,
- Johannes Dieckheuer, Projektentwicklung GREYFIELD Development GmbH,
- Dirk Gerdes, Geschäftsführung KWL GmbH und Wirtschaftsförderung Lübeck GmbH,
- Andreas Gnielka, Geschäftsführung Grossmann & Berger GmbH, und
- Dr. Verena Herfort, Geschäftsführung BFW Landesverband Nord e.V.
Einige Statements aus der ersten Diskussionsrunde des Hanse Immobilientages:
Wir finden überall offene Ohren. Natürlich reden immer alle über Hamburg, Bremen oder Lübeck. Dabei wird vergessen, dass es eben auch zum Beispiel Wilhelmshaven gibt. Wenn man dort etwas entwickelt, päppelt man die Städte ja auch nach und nach auf.
Johannes Dieckheuer findet, dass nicht nur die Großstädte Aufmerksamkeit verdienen
Rostock ist ein Leuchtturm, hat viel richtig gemacht. Dafür steht schon die Entwicklung des Hafens.
Andreas Gnielka über Rostock
Es ist klar, dass wir momentan durch ein Tal der Tränen müssen. Da spielen die geopolitische Lage, Baukosten, Zinsen und Fachkräftemangel eine Rolle.
Dr. Verena Herfort über aktuelle Herausforderungen
Im Umland von Hamburg herrscht Wildwuchs: Jede Kommune hat einen Plan, wenn es um Wohnen geht. Es gibt aber keinen Megaplan, der auch eine Orientierung darstellt.
Andreas Breitner über Chaos im Norden
Einige Impressionen von der Premiere unseres Netzwerkevents für Norddeutschland






Panel 2: „Kann der Norden den Wohnungsbedarf decken?“
Das zweite Panel beim Hanse Immobilientag 2022 widmete sich dem Themenblock Wohnen. Im Podium der von Dr. Ulrich Nagel moderierten Diskussion saßen:

- Niklas Berndt, Consultant W&P Immobilienberatung GmbH,
- Thomas Cromm, Geschäftsführung REVITALIS REAL ESTATE AG,
- Marc Dreyer, Geschäftsführung Friedrich Schütt + Sohn Baugesellschaft mbH & Co. KG,
- Peter Kaiser, Leitung Research ROBERT C. SPIES KG, und
- Marko Pabst, Niederlassungsleitung Hamburg BPD Immobilienentwicklung GmbH.

Den inhaltlichen Aufschlag machte Niklas Berndt. Dieser stellte einen Wohnungsmarktbericht seines Unternehmens W&P Immobilienberatung GmbH vor. Die wichtigsten Eckpunkte:
- Schwerin und Wilhelmshaven entwickeln sich laut der demographischen Daten nicht positiv, Lübeck punktet dagegen mit gutem Wachstum.
- Die Kaufkraft im Norden ist um etwa elf Prozent gestiegen: Schwerin, Rostock und Wolfsburg mit bester Entwicklung.
- Der Anteil der Neubauwohnungen ist im Norden eher gering; der Leerstand rangiert unterhalb des deutschen Durchschnitts.
- Der Neubau in Schwerin und Rostock liegt deutlich über dem Bedarf, in Lüneburg hingegen wird viel zu wenig gebaut.
- Investment: Man kann im Norden noch preiswert einkaufen, ein Anlagedruck ist vorhanden und die Tendenz der Wertsteigerungen ist positiv.
Einige Statements rund um das Thema Wohnen in Norddeutschland
Wir können unseren Kunden natürlich derzeit nicht wirklich eine Gasheizung verkaufen. Man fühlt sich schon von der Politik allein gelassen, wenn es um die Umsetzung hin zu einer Energiewende geht.
Marc Dreyer über die zögerliche Politik
Über Holzhybrid reden wir jede Woche, das wollen auch die Investoren. Aber es ist einfach teurer als konventionelles Bauen.
Thomas Cromm zur Holzhybridbauweise
Die Preisspirale dreht sich im Moment nur sehr langsam. Das hängt auch von der Entwicklung der Krisensituation ab. Der Druck ist im mittleren Segment am größten. Für das Luxussegment ist noch genug Kapital im Markt. DEN Wohnungsmarkt gibt es nicht mehr, sondern sehr viele Teilsegmente. Das muss differenziert betrachtet werden.
Peter Kaiser über den Wohnungsmarkt im Norden
Im dritten Panel drehte sich alles um die Wirtschaft im Norden
Die boomende Wirtschaftsregion Norddeutschland stand im Fokus des dritten Panels. Hier diskutierten, moderiert durch den Immobilienjournalisten Friedhelm Feldhaus:

- Dirk Gerdes, Geschäftsführung KWL GmbH und Wirtschaftsförderung Lübeck GmbH,
- Henning Richard Haltinner, Founder & CEO WHATALOCATION, und
- Felix Zilling, Geschäftsführung Deutsche Logistik Holding GmbH & Co. KG.
Einige starke Aussagen von der Wirtschafts-Runde:
Die Lübecker Innenstadt hat laut unseren Zahlen sehr gute Frequenzen. Es gab keinen Verlust – auch nicht durch die Pandemie. Das jüngere Publikum ist ein wenig zurückgegangen. Die Konsum-Besucher verbringen hingegen mehr Zeit in der Stadt.
Henning Richard Haltinner analysiert Lübeck
Das Problem ist, dass die Politik beim Thema Mobilität komplett hinterher hinkt. Batterien sind fieser Müll. Von der Automobilindustrie werden sehr stark Lagermöglichkeiten genau dafür angefragt.
Felix Zilling über Folgen der E-Mobilität
Der Zwiespalt, in dem wir uns bewegen, ist nicht einfach: Auf der einen Seite stehen die Kommunen, die einen Mehrwert haben wollen, etwa Arbeitsplätze. Wer Industrie will, braucht Logistik. Die wollen dann viele nicht.
Dirk Gerdes über Ansprüche und Wirklichkeiten
Die Premiere unseres Netzwerkevents endete mit dem Thema Stadtentwicklung
Das letzte Panel des Tages, erneut moderiert von Friedhelm Feldhaus, firmierte unter der Überschrift „Stadtentwicklung nur hohle Phrase: Wie ist die Nord-Region wirklich aufgestellt?“ Ein Vortrag von Raimund Ellrott, Management Board GMA Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung mbH, leitete zur Diskussion hin, in der folgende Podiumsteilnehmer ihre Standpunkte austauschten.

- Henrik Diemann, Geschäftsführung Urbainity Development GmbH,
- Raimund Ellrott, Management Board GMA Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung mbH, und
- Tobias Schultheiß, Managing Partner Blackbird Real Estate GmbH.
Einige Aussagen vom letzten Panel beim Hanse Immobilientag 2022
Ich glaube, dass der stationäre Einzelhandel in den kommenden Jahren wieder in Gang kommt. Allerdings anders.“
Raimund Ellrott über den Einzelhandel
Menschen suchen Identifikation mit Orten. Es braucht mehr Feinfühligkeit, um die Quartiere mit Einzelhandel zu verbinden. Es braucht eine Kuration aus Arbeiten, Wohnen, Freizeit, individuellen Angeboten, Kultur.
Henrik Diemann und die Identifikation mit dem Wohnort
Unser Ansatz ist, Wohnraum für die Menschen zu schaffen, die auf Rügen leben.
Tobias Schultheiß über eine Projektentwicklung seines Unternehmens auf Rügen
Das Finale unserer Veranstaltung für die norddeutsche Immobilienbranche stand, wie von IMMOCOM-Events gewohnt, im Zeichen des Networkings und Austausches. Dank ausgewählter Speisen und Getränke konnte auch dem leiblichen Wohle gefrönt werden. Natürlich holten wir auch Stimmen zur Premiere unseres Hanse Immobilientages ein und sind uns aufgrund des positiven Feedbacks sicher, dass der Erstausgabe noch einige Hanseatische Immobilientage folgen werden.