Als IMMOCOM-Geschäftsführer Michael Rücker am 21. April den Hannoverschen Immobilienmonitor 2022 eröffnete, war dies zugleich der Startschuss für die Premiere unseres komplett überarbeiteten Networking-Formates der Immobilienmonitore. Entsprechend waren wir sehr gespannt, wie unsere neuen Ansätze aufgenommen werden würden.
70 Gäste waren vor Ort, um sich durch den von Dr. Ulrich Nagel, Inhaber UNA Immobilien PR, moderierten Nachmittag und Abend führen zu lassen. Auf die Teilnehmer warteten zwei Panels, die sich einerseits dem Wirtschaftsraum Hannover widmeten und andererseits die Attraktivität der Stadt für die Immobilienbranche unter die Lupe nahmen.
Panel 1 beim Hannoverschen Immobilienmonitor 2022: Die Zukunft des Wirtschaftsraumes Hannover
Eingeleitet wurde das erste Panel durch einen Vortrag von Hilmar Engel, Region Hannover Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung Regionalanalyse. Er arbeitete ausführlich das Problem der aktuell extrem steigenden Baupreise und die Abhängigkeit der Hansestadt von der Automobilindustrie heraus.

„Wir wären gut beraten, wenn wir uns hinsichtlich des Branchenportfolios breiter aufstellen würden. Es wird nicht so weitergehen wie in den vergangenen Jahren. Es geht nicht darum, die Automobilbranche abzuschreiben, sondern sie in ihrem Wandel zu unterstützen.“
Hilmar Engel beim Hannoverschen Immobilienmonitor 2022 über die Verzahnung der Stadt und der Region mit der Automobilindustrie
Danach nahm das Podium die Analysen von Hilmar Engel auf und diskutierte angeregt über die Zukunft des Wirtschaftsraumes Hannover. Im Podium saßen:

- Christoph Barthel, Senior Development Manager ECE Projektmanagement GmbH & Co. KG,
- Stefan Buhl, Geschäftsführender Gesellschafter KRASEMANN Immobilien Holding GmbH,
- Vincent Mertes, Projektmanager BEOS AG,
- Peter Salostowitz, Geschäftsführer IndustrialPort GmbH & Co.KG. und
- Hilmar Engel, Region Hannover Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung Regionalanalyse.
Einige Statements aus der Diskussionsrunde:
„Wir sind das Ausbildungszentrum Niedersachsens. Es ist eine große Aufgabe, die jungen Leute hier zu binden.“
Hilmar Engel zur Nachwuchssituation in der Region
„Der Immobilienmarkt der Region war 2007/2008 am Boden, hat sich aber seitdem sehr gut entwickelt.“
Stefan Buhl über Hannovers Immobilienmarkt
„Es wird sich auch in Hannover die Frage stellen, ob man im Logistikbereich weiterhin nur eingeschossig baut. Und es stellt sich die Frage, ob es immer weiter raus aus der Stadt sein muss, wenn man dann jeweils die Infrastruktur mit entwickeln muss. Nun kommen auch noch die steigenden Benzinpreise dazu.“
Peter Salostowitz über Hannoveraner Logistik
„Die Marktbegebenheiten bewegen uns als ECE dazu, uns mit Asset-Klassen zu beschäftigen, die noch vor Jahren nicht in Frage gekommen wären. Hier in Hannover ist dies das Wohnen.“
Christoph Barthel zur Anpassung an die Marktbegebenheiten
„Im Logistikbereich sehen wir nicht nur hier, aber eben auch hier, viele kurzfristigere Anmiet-Gesuche. Früher waren das fünf bis zehn Jahre, jetzt sind es ein bis drei Jahre.“
Vincent Mertes über Logistikanmietungen im Raum Hannover

Panel 2: Stadt Hannover: Unbeliebt und trotzdem sexy?
Im Anschluss an das erste Panel bot ein kleiner Nachmittagssnack die Möglichkeit zum Networken und zum Austausch über das bislang Gehörte. Im Anschluss startete direkt das zweite Panel, bei dem folgende Diskutanten im Podium saßen:

- Dr. Katrin Grumme, Geschäftsführende Gesellschafterin EGCP Projektentwicklungs- und Verwaltungsgesellschaft mbH,
- David Jacob Huber, Geschäftsführer BFW Landesverband Niedersachsen/Bremen e. V.,
- Michael Garstka, Geschäftsführer LIST Develop Commercial und
- Marieke Mantel, Geschäftsführerin Cube Life GmbH.
Statements aus der Diskussionsrunde:
„Hannover muss eine Stadt werden, die man einfach mal besucht. Das ist momentan nicht der Fall. Düsseldorf ist eine Medienstadt, Köln divers, Hamburg hat die HafenCity. Dabei ist Hannover sehr grün, noch bezahlbar.“
Marieke Mantel über die Attraktivität der Stadt
„Seit zwei Monaten ist alles anders: Einigen Unternehmen sind durch den Ukraine-Konflikt ganze Teams weggebrochen, dazu kommen die steigenden Baukosten. So richtig kann man tatsächlich nicht sagen, wie es weitergeht.“
David Jacob Huber zur Bausituation in Hannover
„Das hässliche Entlein der Immobilienwirtschaft sehe ich in Hannover nicht, sondern eine der besten B-Städte. Hannover war mal eine Stadt ohne Gesicht, das ist sie schon lange nicht mehr.“
Wie sexy ist Hannover für Michael Garstka?
„Wir müssen wieder gemischt denken. Mixed Use wird die Innenstädte retten.“
Einzelhandelsexpertin Dr. Katrin Grumme über Wege zur Rettung der Innenstadt
Bei einem ausgiebigen Abendessen konnten unsere Gäste die Eindrücke des Immobilienmonitors sacken lassen. Am Folgetag brachen wir dank diverser positiver Rückmeldungen mit der Gewissheit gen Heimat auf, dass die Optimierungen an unserer Networking-Veranstaltung viel Anklang gefunden haben. Bis zum nächsten Hannoverschen Immobilienmonitor.