Das letzte Erfurter Immobiliengespräch fand im März 2020 statt und war damit eine der letztmaligen IMMOCOM-Veranstaltungen vor dem Corona-Lockdown. Im Radisson Blue Erfurt kamen am 20. Juli 2021 knapp 90 Gäste zusammen, die sich nach der langen Pause unserer Präsenzveranstaltungen über das Wiedersehen freuten. Natürlich gab es ein Hygienekonzept, das übrigens für jedes IMMOCOM-Event individuell an die jeweilige Location sowie den Austragungsort angepasst wird.
Im Podium des Erfurter Immobiliengespräches:
- Till Schwerdtfeger, AOC Immobilien AG
- Torsten Pfeifer, Treuenburg Group
- Christoph Röhr, RMA Management
Moderiert wurde unsere Immobilien-Veranstaltung von dem Immobilienjournalisten Christian Hunziker, der unter anderem für das Handelsblatt und die FAZ schreibt.
Erfurter Immobiliengespräch bescheinigt Landeshauptstadt günstige Rahmenbedingungen und gute wirtschaftliche Aussichten
Erfurt ist ein sehr guter und begehrter Markt. Da waren sich die Diskutanten einig. Die Thüringer Landeshauptstadt biete „günstige Rahmenbedingungen und gute wirtschaftliche Aussichten“. Damit eröffnete Till Schwerdtfeger von der AOC Immobilien AG die Einschätzungsrunde. Christoph Röhr von RMA Management schaut nach „Standorten, nicht nach Gelegenheiten“. Seit sieben Jahren beschäftigt er sich mit Erfurt, nun setzt er sein erstes Wohnprojekt um. Am Johannesplatz.
Ein AOC-Projekt heißt Coloria und entsteht in Erfurt-Daberstedt. Auf etwa 15.000 Quadratmetern Mietfläche werden 150 Wohnungen entstehen sowie eine Kita und ein Ärztehaus. Spatenstich soll im Herbst sein. „Bei Globalverkäufen gibt es kaum Unterschiede zwischen Erfurt und den beiden anderen Metropolen Mitteldeutschlands, Leipzig und Dresden“, so Till Schwerdtfeger. Das bestätigt auch eine Studie des Analysehauses Wüest Partner.
Wichtige Fakten zur Studie von Wüest Partner zu 20 ostdeutschen Wohnungsmärkten
- Das günstigste Verhältnis aus Risiko und Rendite bieten die Wohnungsmärkte in Potsdam, Rostock, Erfurt und Jena.
- Erfurter Median-Miete im Neubau: 10 Euro pro Quadratmeter; Median-Miete im Bestand: 7,45 Euro pro Quadratmeter.
- Den höchsten Bevölkerungsanstieg verzeichneten Potsdam (9,9 Prozent), Leipzig (8,9 Prozent) und Berlin (5,8 Prozent).
- Für dieselben drei Städte wird auch das stärkste Wachstum bis 2030 prognostiziert.
- Die Mieten stiegen innerhalb von zehn Jahren im Durchschnitt um 31 Prozent.
- Der Spitzenreiter beim Mietenwachstum ist Berlin, gefolgt von Potsdam mit rund 61 Prozent und Leipzig mit rund 47 Prozent
Erfurter Immobiliengespräch fordert mehr politische Stabilität und mehr Visionen für Erfurt
Torsten Pfeifer von der Treuenburg Group agiert als Bestandshalter und Assetmanager in Erfurt. Zuletzt erwarb er per Share Deal ein Immobilienportfolio mit 13.000 Quadratmetern Wohn- und Gewerbefläche. Mitten in der Innenstadt und für 1.866 Euro pro Quadratmeter. Auch er sieht die Zukunft Erfurts sehr optimistisch, geht dabei aber davon aus, dass es keine großen Preissprünge mehr geben wird.
Politische Stabilität wünschten sich alle auf dem Podium und Christoph Röhr und auch Till Schwerdtfeger forderten mehr Visionen hinsichtlich der Stadtentwicklung. Über letztere wurde beim lockeren Ausklang des Abends bei Speis und Trank in vielen angeregten Gesprächen noch ausgiebig diskutiert.