Das Berliner Immobiliengespräch 2022 am 6. April im Mercure Hotel MOA Berlin war in vielerlei Hinsicht etwas Besonderes. Absolutes Highlight war natürlich die Gegenwart von Andreas Geisel, dem neuen Senator für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen des Senates Berlin.
Für diesen besonderen Gast, der aufgefordert war, seine Vision für die Hauptstadt vorzustellen, brachen wir unser gewohntes Immobiliengespräch-Konzept auf und präsentierten zwei Panels statt einem. Das zweite gehörte Andreas Geisel, der sich den Fragen der Moderatoren Gerda Gericke (Journalistin für die Immobilien Zeitung) und Christian Hunziker (Freier Journalist) sowie des Publikums stellte. Derweil gehörte das erste Panel den folgenden Immobilienprofis:
- Susanne Klabe, Geschäftsführerin des BFW Landesverbandes Berlin/Brandenburg
- Dr. Jürgen Leibfried, Gründer und Vorstand BAUWERT AG
- Jürgen Michael Schick, Präsident des Immobilienverbandes IVD Bundesverband e.V.
- Jenny Stemmler, Leiterin Immobilien Region Ost bei Lidl in Deutschland
- Christopher Weiß, Gründer und Geschäftsführer Glockenweiß GmbH
Das Berliner Immobiliengespräch 2022 fokussiert auf den Immobilienmarkt der Hauptstadt

Kurz vor Beginn der Veranstaltung musste der Moderator unseres ersten Panels gesundheitsbedingt absagen. Michael Rücker, Geschäftsführer der IMMOCOM, sprang kurzerhand ein und führte durch ein ebenso launiges wie tiefgehendes Panel. Einige Bonmots möchten wir hier kurz im Wortlaut wiedergeben:
Ich würde es mal mit dem Wetterbericht sagen: Es gibt einen Lichtstreif am Horizont. Ich traue dem noch nicht ganz, aber es gibt Gespräche mit dem Team der Projektumsetzung.
Susanne Klabe über 100 Tage neue Koalition in Berlin
Wir müssen uns selbst ans Revers fassen: Wir haben keine Initiative gegen die Enteignung gesehen. Wir haben mit unseren Argumenten die Stadtgesellschaft nicht erreicht.
Jürgen Michael Schick zum Thema Enteignung
One-Stop-Shopping ist ein klarer Trend. Die Leute wollen nicht mehr in drei verschiedenen Märkten einkaufen, deshalb brauchen sie auch Parkplätze. Das ist ein genau entgegengesetzter Trend zu dem, was sich die Politik vorstellt.
Jenny Stemmler über Shopping in Berlin
Es ist den Leuten nicht klar, wie viele Milliarden Enteignungen kosten würden.
Dr. Jürgen Leibfried zum Enteignungsgespenst in Berlin
Wir müssen wieder auf die Sachebene zurückkehren und ins Arbeiten kommen.
Christopher Weiß mit Blick auf das Bündnis für Wohnen
Andreas Geisel stellt sich den Fragen der Immobilienbranche

Einige Aussagen von Andreas Geisel:
Wir werden den Wohnungsmarkt nur entspannen können, wenn wir bauen.
Wir legen ein Wohnungsbauförderprogramm über 740 Millionen Euro auf. Das soll so attraktiv sein, dass es auch in Anspruch genommen wird.
Ich bin ein Unterstützer serieller Bauweise. Auch vor dem Hintergrund der fehlenden Fachkräfte.
Der Wohnungsmarkt in Berlin hat eine Zukunft. Bauinvestitionen in Berlin haben ebenfalls eine Zukunft.
Ich denke nicht, dass alle, die für die Enteignung stimmten, das auch wollen. Sie wollten ein Zeichen setzen. Wir müssen das ernst nehmen.
Andreas Geisel beim Berliner Immobiliengespräch 2022
An dem Abend kamen auch sehr viele Fragen aus dem Publikum, auf die Andreas Geisel ausführlich einging. An die erkenntnisreichen Talkrunden schloss sich ein leckeres Buffet an, über dem beständig die Erkenntnis schwebte, dass Berlin vor einigen gepfefferten Herausforderungen steht.
Eine ausführlichere Abhandlung zu den Inhalten des Berliner Immobiliengesprächs 2022 finden Sie hier: