Am 19. Mai hatte IMMOCOM zum Main Immobilientag 2022 in die Alte Lokhalle Mainz geladen. In mehreren Panels sollten hier Gäste aus der Politik und der Immobilienbranche über die künftige Entwicklung des Main-Gebietes diskutieren. Die interessantesten Statements wollen wir hier für die Nachwelt festhalten.
Main Immobilientag 2022: Das Auftaktpanel

Unsere Immobilienveranstaltung eröffnete IMMOCOM-Geschäftsführer Michael Rücker mit einem Grußwort. Danach lieferte Manuela Matz, Leitung Dezernat für Wirtschaft, Stadtentwicklung, Liegenschaften und Ordnungswesen Mainz, mit einem Vortrag Grundlagen für die anschließende Diskussion. Sie bezeichnete Mainz als Schwarmstadt, die schnell wachse und mit einem Durchschnittsalter von 41,5 Jahren deutlich unter dem Bundesdurchschnitt liege.
Pluspunkte seien die große Branchenvielfalt in und um die Stadt, wo sich knapp 10.000 Unternehmen angesiedelt hätten. Sie kündigte an, dass die Stadt weiter in dieses Wachstum investieren werde und beispielsweise 5.000 Stellen in dem Bereich Life Science schaffen wolle: „Wir brauchen ganz dringend Laborflächen. Da geht die Reise hin und wir werden massiv in diese Richtung investieren müssen.“
Diese Entwicklungen haben auch ihre Nachteile: „Die Grundstückspreise haben hier enorm angezogen. Zudem rangieren wir hinsichtlich der Mietpreise knapp hinter Städten wie München und Frankfurt am Main.“ Gleichzeitig bleibe Mainz sehr interessant für Kapitalanleger.
Ihre Standpunkte zur Entwicklung des Main-Gebietes legten daraufhin folgende Podiumsteilnehmer unter der Moderation von Dr. Ulrich Nagel, Inhaber UNA Immobilien PR, in einer äußerst lebendigen Runde dar:

- Kim Gänz, Bereichsleitung Immobilien, Prokuristin Lidl Dienstleistung GmbH & Co. KG,
- Manuela Matz, Leitung Dezernat für Wirtschaft, Stadtentwicklung, Liegenschaften und Ordnungswesen Mainz,
- Achim Nagel, Geschäftsführung PRIMUS developments GmbH,
- Steffen Uttich, Geschäftsführung INBRIGHT,
- Christine Rumpf, Leitung Akquisition Rhein-Main Landmarken AG, und
- Adrian Zellner, Geschäftsleitung Business Development Garbe Industrial Real Estate.
Einige Statements aus der Diskussion um das Main-Gebiet:
Wir freuen uns über den Biontech-Schub, den wir jetzt hier haben.
Christine Rumpf über aktuelle Entwicklungen
Metropolfiliale heißt unser Konzept: Ich kann so hoch bauen, wie die Stadt das jeweils zulässt. Es ist alles denkbar.
Kim Gänz über die Pläne von Lidl
Die Branche stellt sich schwer auf Nachhaltigkeit ein. Wenn man das nicht hinbekommt, dann bekommt man spätestens in zehn Jahren ein Exit-Problem.
Steffen Uttich über Nachhaltigkeit in der Immobilienbranche
Panel 2: „Wohnmisere Main-Gebiet: Gibt es ganz einfache Wege heraus?“
Das zweite Panel beim Main Immobilientag 2022 widmete sich dem Themenblock Wohnen im Main-Gebiet. Moderiert durch Dr. Ulrich Nagel diskutierten hier:

- Igor Bugarski, CEO Noratis AG,
- Dagmar Faltis, CSO allmyhomes GmbH,
- Boris Groth, Head of Transaction Residential Dr. Lübke & Kelber,
- Dr. Chris Richter, Geschäftsführung Animus GmbH, und
- Patrick Zauner, Niederlassungsleitung Frankfurt LBBW Immobilien Development GmbH.
Einige Statements aus der Diskussion:
Die Region ist attraktiv, die Oberzentren wie Mainz oder Wiesbaden sind im Fokus. Aber auch die kleineren Städte funktionieren hier sehr gut.
Boris Groth über die Attraktivität des Main-Gebietes
Man kann mit einigen Änderungen im Bestand sehr viele gute Wohnungen schaffen. Deshalb ist die Frage, wie man die 400.000 Wohnungen, die pro Jahr entstehen sollen, bewerten soll. Eigentlich ist guter Wohnraum da.
Igor Bugarski über die Wohnziele der Ampel
Die Entscheidung, was gebraucht wird, entscheidet der Endnutzer. Das haben wir lange nicht im Blick gehabt.
Dr. Chris Richter über Versäumnisse der Immobilienbranche
Fotos von unserem Netzwerkevent für das Main-Gebiet






Das 3. Panel beim Main Immobilientag 2022 thematisierte den Life-Science-Sektor
90 Startups zum Thema Health mit mehr als 20.000 Beschäftigten, dazu 700 Firmen aus den Bereichen Pharma- und Life Science in der Region: Die Chancen, die der Life-Science-Sektor für das Main-Gebiet bieten könnte, standen im Mittelpunkt des von Dr. Jan Linsin, Head of Research Germany CBRE GmbH, moderierten und durch einen Vortrag eingeleiteten dritten Panels. Hier diskutierten:

- Thomas Gerster, Kreisvorsitz CDU-Kreisverband Mainz,
- Stephan Gubi, Niederlassungsleitung Frankfurt am Main BEOS AG, und
- Daniela Matha, Geschäftsführung OPG Offenbacher Projektentwicklungsgesellschaft mbH.
Einige starke Aussagen:
Die Zukunft ist Health und Pharma.
Dr. Jan Linsin über den Sektor Life Science
Unsere feste Überzeugung ist, wenn hoch gebildete Mitarbeiter kommen, brauchen sie ein perfektes Umfeld, ein gutes Ambiente. Da kann es auf einem klassischem Industriegelände eben nicht wie auf einem Industriegelände aussehen.
Daniela Matha über die Anforderungen, die aus den Chancen resultieren
Seit letztem Jahr wird die Stadtpolitik von Biontech gemacht: Aber jetzt ohne Spaß. Es gibt eine neue Stabstelle Biotechnologie. Die Stadt muss aber noch viel mehr machen, die Bedarfe erfragen. Es kommt niemand, nur weil Biontech hier ist.
Thomas Gerster über Anforderungen an Mainz
Der Main Immobilientag 2022 schloss mit dem Thema Büro
Beim letzten Panel des Tages, moderiert von Dr. Ulrich Nagel, stand die Frage „Wie schlagen sich die B- und C-Städte gegenüber der Office-Metropole Frankfurt?“ im Mittelpunkt. Darüber diskutierten:

- Dennis Barth, Geschäftsführung Procom Invest GmbH & Co. KG,
- Frank Kölsch, Standortleitung Frankfurt Becken Development GmbH, und
- Eva Welzenbach, Geschäftsführung Advenis Deutschland.
Einige Aussagen vom letzten Panel beim Main Immobilientag 2022
Wir sind hinsichtlich der Baukosten nicht so entspannt wie die Projektentwickler. Beim Innenausbau sind wir jetzt preislich wesentlich höher und müssen das budgetieren.“
Eva Welzenbach über Baukosten im Bereich Office
Brauchen wir noch so viele Büros? Ja, natürlich. Die Baukosten sind nicht so, wie es herbeigeredet wird. Wir haben nicht die stark steigenden Kosten, eher behindern uns die gestörten Lieferketten. Es kommt auf die Planung an.
Dennis Barths Wahrnehmung des Baukostenthemas
Wir planen weiter mit klassischen Bürokonzepten, mit Einzel-, Gruppen- und Großraumbüros sowie Community-Flächen. Da hat sich nicht viel geändert.
Frank Kölsch über Büroentwicklungen
Der Abschluss unseres Events für die Main-Region stand im Zeichen des Networkings und Austausches. Auch der kleine (und große) Hunger konnte bei leckeren Köstlichkeiten gestillt werden. Wir freuen uns schon auf die nächste Ausgabe unseres Main Immobilientages und hoffen auch dann auf spannende Themen und ebensolche Gäste.