Am 31. Mai führte die IMMOCOM den Dresdner Immobilientag 2022 im Bilderberg Bellevue Hotel durch. In mehreren Panels diskutierten hier Gäste aus der Politik und der Immobilienbranche über mögliche künftige Entwicklungen in den verschiedenen Assetklassen des Immobilienmarktes der Elbmetropole. Die spannendsten Statements der Experten wollen wir Ihnen hier präsentieren.
Dresdner Immobilientag 2022: Das Auftaktpanel

IMMOCOM-Geschäftsführer Michael Rücker eröffnete unseren Event für die Dresdner Immobilienbranche mit einem Grußwort an über 100 Gäste. Danach lieferte Stephan Kühn, Beigeordneter für Stadtentwicklung, Bau, Verkehr und Liegenschaften der Landeshauptstadt Dresden, mit einem Vortrag einen Einstieg in die anschließende Diskussion. Er bezeichnete den Dresdner Wohnungsmarkt als angespannt. Trotz einer stabilen Leerstandsquote bei Neubau-Wohnungen von 18 Prozent. Als Grund machte er die hier aufgerufenen Mieten aus, die kaum ein Dresdner bezahlen wolle und könne.
Die Folge dieser Entwicklung: „Die Landesregierung will zukünftig mit der Mietpreisbremse agieren.“ Die wurde im Übrigen am gleichen Tag auf der anderen Seite der Elbe sowohl für Leipzig als auch für Dresden beschlossen. Stephan Kühn erklärte zudem, dass die Stadt Dresden ihre Liegenschaftspolitik ändern und deutlich vor 2050 klimaneutral werden wolle.
Diesen Aufschlag nahmen folgende Podiumsteilnehmer unter der Moderation von Michael Rücker gerne auf:

- Stephan Kühn,
- Fabian Bechem, Co-Niederlassungsleitung Berlin BF.real estate finance GmbH,
- Till Schwerdtfeger, Geschäftsführung AOC | Die Stadtentwickler GmbH, und
- Dr. Ingo Seidemann, Geschäftsführung S&G Development GmbH.
Einige Statements aus der Diskussion um die aktuellen Entwicklungen in der Landeshauptstadt:
Dresden hatte immer gute Makrodaten. Die letzten Jahre waren geprägt von Forward Deals. Nun muss man nach vorn schauen, auf steigende Baukosten und Inflation.
Fabian Bechem über aktuelle Entwicklungen
Der kritische Blick der Investoren hat sich in den vergangenen Jahren verstärkt. Nach guten, prosperierenden Lagen gibt es immer noch eine hohe Nachfrage.
Till Schwerdtfeger über Investments in Dresden
Die Nachfrage nach großen, flexibel konfigurierbaren Flächen ist hoch. Die Zeit des klassischen Zellenbüros ist vorbei.
Dr. Ingo Seidemann über Büros in Dresden
Panel 2: „Wird der Dresdner Office-Markt abgehängt?“
Das zweite Panel unseres Dresdner Immobilientages 2022 widmete sich der Assetklasse Büro. Moderiert wurde es durch Bernd Morgenroth, Rechtsanwalt & Geschäftsführender Gesellschafter BSKP Dr. Broll Schmitt Kaufmann & Partner. Es diskutierten:

- Nadine Gelke, Direktorin Acquisition & Sourcing Barings,
- Mathias Gross, Vorstand COO POLIS Immobilien AG,
- Andreas Schöberl, Geschäftsführung IMMOPACT Immobilien GmbH, und
- Sven Spielvogel, Managing Partner RICHERT GROUP Immobilien Investment.
Einige Statements aus der Diskussion zum Thema Büromarkt Dresden:
Wir haben ein Mindestinvestitionsvolumen von 30 Millionen Euro. Solche großen Deals gibt es in Dresden nicht viele. Wenn dann mal etwas auf den Markt kommt, ist die Konkurrenz natürlich groß.
Nadine Gelke über Bürodeals in Dresden
Die Fallhöhe von B- und C-Städten ist wesentlich geringer als in den Metropolen.
Mathias Gross über die Auswirkungen von Krisen auf die Preise im Büromarkt
Die Stadt Dresden hat viele Flächen, auf denen nichts passiert. Es bedarf einer öffentlichen Hand, die ordentlich begleitet. Bauen können wir selbst.
Sven Spielvogel mit einer Forderung an die Verwaltung
Fotos von unserem Netzwerkevent für die sächsische Landeshauptstadt






Das 3. Panel beim Dresdner Immobilientag 2022 drehte sich um das Thema Wohnen
Die Wohnungsmarktsituation stand im Mittelpunkt des von Bernd Morgenroth moderierten und durch einen Vortrag von Klara Töpfer, Amtsleitung Amt für Geodaten und Kataster Landeshauptstadt Dresden, eingeleiteten dritten Panels. Hier diskutierten:

- Marc Bosch, Geschäftsführung Wüstenrot Haus- und Städtebau GmbH,
- Tobias Förster, Head of Transaction MÄHREN AG,
- Steffen Jäckel, Geschäftsführung WiD Wohnen in Dresden GmbH & Co. KG, und
- Klara Töpfer, Amtsleitung Amt für Geodaten und Kataster Landeshauptstadt Dresden.
Einige starke Aussagen:
Die Stadt Dresden muss schauen, wie sie Prioritäten setzt und wie die Fördergelder des Landes und des Bundes angepasst werden. Das Fatale ist, wenn einmal ein Baubeginn erklärt wurde, dann muss man mit der aktuellen Fördersituation bis zum Ende des Projektes leben.
Steffen Jäckel über die Fördergeldsituation
Wir haben im letzten Jahr festgestellt, dass in früher nicht so begehrten Lagen wie Löbtau Preise um die 5.000 Euro pro Quadratmeter gezahlt wurden. Das wäre vorher undenkbar gewesen. Da ging es um den Weißen Hirsch oder Loschwitz.
Klara Töpfer über Preisentwicklungen in Dresden
In Berlin oder dem Ruhrgebiet sehen wir, dass die Spitzenpreise nicht mehr gezahlt werden. In Dresden merken wir das in unserem Segment nicht. Die Dynamik hat hier nicht abgenommen.
Tobias Förster über Dresdner Spitzenpreise
Bei dem Thema Baukosten bauen wir wohl alle gerade auf das Prinzip Hoffnung. Sie werden auch nach dem Ukraine-Krieg nicht runtergehen.
Marc Bosch zum Thema steigende Baukosten
Der Dresdner Immobilientag 2022 widmete sich auch dem Thema Stadtentwicklung
Das letzte Panel des Tages, moderiert von der freien Journalistin Bettina Klemm, widmete sich der Frage: „Was braucht Dresden als Stadt der Zukunft?“ Darüber diskutierten:

- Alf Furkert, Landeskonservator Landesamt für Denkmalpflege Sachsen,
- Stefan Gärtner, Geschäftsführung smarvis GmbH, und
- Oliver Münzberg, Director Capital Markets | Office Investment B&C Cities Mitteldeutschland Colliers.
Einige Aussagen vom letzten Panel beim Dresdner Immobilientag 2022
Dresden hatte schon immer ein hohes Potential, mit einer guten wirtschaftlichen Entwicklung, einem lebenswerten Umfeld, vielen Freiraumqualitäten.
Der gebürtige Dresdner Alf Furkert über die Attraktivität der Stadt
Es gibt kaum noch Fluktuationsreserven – vor allem im Innenstadtbereich. Die Frage wird sein, wie wir das Arbeiten wieder mehr zurück in die Stadt hinein bekommen.
Oliver Münzberg über Gewerbe und Office in der Innenstadt
Nach den zahlreichen Panels konnten sich unsere Gäste voll und ganz dem Networking widmen, sich mit anderen Gästen zu brennenden Themen austauschen und mit einigen kulinarischen Köstlichkeiten den kleinen und großen Hunger stillen. Wir blicken derweil mit einem lachenden Auge auf die nächste Ausgabe unseres Dresdner Immobilientages und hoffen erneut auf spannende Themen und ebensolche Gäste.